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Das Wirtschaftswachstum wird mit Hilfe der Wachstumsrate des Interner Linkrealen Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemessen. Dass diese Art der Messung üblich ist, muss nicht bedeuten, dass sie die einzig mögliche oder beste ist. Ohne an dieser Stelle im Detail auf kritische Punkte eingehen zu wollen: Statt der absoluten Höhe des BIP könnte man das BIP pro Kopf der Bevölkerung zur Berechnung der Wachstumsrate heranziehen.

Vielleicht verbirgt sich hinter dieser Überlegung der Sinn des Attributs "angemessen". Würde die Bevölkerung eines Landes um zehn Prozent wachsen, wäre ein Wachstum des BIP in derselben Zeitspanne um nur fünf Prozent sicher nicht angemessen.

Ein weiterer Grund für die Forderung eines angemessenen Wachstums mag in den teilweise unerwünschten Nebenwirkungen des Wachstums gesehen werden. So geht Wachstum immer auch mit einem Strukturwandel der Wirtschaft einher. Mag auch die Zahl der Wachstumsgewinner größer als die Zahl der -verlierer sein, so ist schwer zu entscheiden, ob und wie die Verluste der Verlierer gegen die Gewinne der Gewinner aufgerechnet werden können. Außerdem besteht die Befürchtung, dass ein unangemessenes Wachstum das Ziel der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen gefährden könnte.

Die Forderung nach einem stetigen Wachstum bedeutet, dass Konjunkturschwankungen möglichst vermieden werden sollen. Eine Wirtschaft kann über vier Jahre ein Wachstum von ca. 17 Prozent erreichen, wenn sie Jahr für Jahr um vier Prozent wächst. Ein etwa gleich hohes Wachstum über den gesamten Zeitraum käme auch zustande, wenn die Wirtschaft im ersten Jahr um acht Prozent wächst, im zweiten nur noch um drei Prozent, im dritten um zwei Prozent schrumpfen und schließlich im vierten Jahr noch einmal um sieben Prozent wachsen würde. Es liegt auf der Hand, dass der stetige Wachstumsprozess vorteilhaft ist, denn Kosten für Einstellungen und Entlassungen sowie Kosten durch Über- und Unterauslastung von Produktionskapazitäten werden vermieden.

Abbildung 1

Bruttoinlandsprodukt

Nicht in jedem Jahr ist die Wirtschaft in der Bundesrepublik gewachsen. Es gab auch Jahre, in denen das BIP rückläufig war (Rezessionen).

Abbildung 1 zeigt die langfristige Entwicklung des realen BIP in Deutschland. Interessanter als die absolute Höhe - wer kann sich schon 2000 Milliarden vorstellen? - ist ihre grün dargestellte jährliche Veränderungsrate in Prozent. Von Stetigkeit kann offensichtlich nicht die Rede sein. Wie wir später bei der Analyse, wie Wachstum und Beschäftigung miteinander verbunden sind, deutlich sehen werden, kann auch von einem angemessenen Wachstum nicht die Rede sein. Anlass zur Sorge gibt, dass die Wachstumsraten nach der deutschen Einheit auch auf lange Sicht im Mittel schwächer ausfallen.

Bei allen kritischen Einwänden, die man gegen das Wachstumsziel vorbringen mag, gilt momentan unzweifelhaft, dass Interner Linkhöhere Wachstumsraten einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Probleme am Arbeitsmarkt, in der Sozialversicherung und beim Staatshaushalt leisten.

 

 

 

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